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Dänische Save the Children CEO besucht Dadaab

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  Mimi Jakobsen, Save the Children Dänemark

Mimi Jakobsen, Save the Children Dänemark

Am letzten Wochenende besuchte Mimi Jakobsen, CEO von Save the Children in Dänemark, das überfüllte Flüchtlingslager in Dadaab, Kenia. Wir haben ihre täglichen Blogeinträge hier zusammen gefasst:

„Wieder ein Mal Hunger in Afrika. Nein! Es handelt sich um die schlimmste Hungersnot seit 60 Jahren. Früher gab es in diesem Teil Afrikas einmal alle 10 Jahre eine Dürre, mittlerweile waren es vier schwere Dürren in gerade einmal fünf Jahren und nun diese Katastrophe.
Ich weiß, dass gerade Urlaubszeit ist. Wir möchten Geschichten hören, bei denen wir entspannen können. Aber die Kinder am Horn von Afrika können nicht auf das Ende unserer Urlaubszeit warten. Wir müssen jetzt verhindern, dass noch mehr Kinder sterben. Niemand kann alle retten, aber JEDER kann etwas tun.“, schreibt Mimi Jakobsen aus Dadaab.

Einen Tag verbrachte Mimi Jakobsen auf Ihrer Reise im etablierten Teil des Dadaab Lagers, das seit einigen Jahren schon sehr professionell betrieben wird. Für die Aufnahme von 90.000 Menschen wurde es geplant, jetzt leben hier beinah eine halbe Million Kinder und Erwachsene. Save the Children hat dort Schutzzonen für Kinder – die Child Friendly Spaces – aufgebaut.
„Durst, Dürre, Sandstürme, Staub, Schmutz, Hunger und Krankheiten. Es gibt im weltweit größten Flüchtlingslager in Dadaab nicht viel zu Lachen. Ich sah dort niemanden, der lächelte, bis ich einen der Child Friendly Spaces besucht habe. Hier finden Kinder Schutz und Zuflucht. An diesem Ort können sie spielen, singen und mit anderen Spaß haben – eben einfach Kind sein. Es ist ein Weg, sich über ihre schrecklichen Erlebnisse auszutauschen und sie langsam zu verarbeiten. Es gibt Farben, Zeichenblöcke, Bücher und Spielzeug – aber in erster Linie geht es darum, die Kinder durch spielen, tanzen und singen wieder zum Lachen zu bringen. Denn egal wo auf der Welt – ob Dänemark, Deutschland, Afrika – Kinder sind Kinder.“

Zur Zeit kommen täglich 800 neue Flüchtlingskinder. Noch vor einem Jahr waren es nur 30-40 am Tag. Der Andrang auf das Lager ist riesig. Um den Schutz von Kindern auch weiterhin aufrecht erhalten zu können, benötigt Save the Children dringend Spendengeld.

Flüchtlingslager sind keine sichere Umgebung, am gefährlichsten ist es für alleinstehende Familien. Kinder sind in dieser Situation besonders gefährdet, gehandelt, vergewaltigt und ausgebeutet zu werden. Prostitution und Zwangsarbeit sind keine Einzelfälle. Für die Mütter ist es oft unmöglich, ihre Kinder zu schützen.
Aber selbst wenn die Not am größten ist, hat die Hilfsbereitschaft untereinander in Dabaab einen großen Eindruck auf Mimi Jakobsen gemacht. So bieten andere Flüchtlingsfamilien, die selbst nichts haben, den Ankömmlingen Unterschlupf und teilen den engen Raum und die dürftigen Lebensmittel mit ihnen. „Wenn schon die, die wirklich gar nichts haben, teilen können, können wir es dann nicht auch?“, fragt sie.

Eine der wichtigsten Maßnahmen von Save the Children vor Ort ist es, für unterernährte Kleinkinder Spezialnahrung zu verteilen. Wir konzentrieren uns auf Kinder zwischen 6 und 12 Monaten, denn oftmals haben die Mütter keine Milch mehr und können ihre Babies nicht selbst versorgen. Bisher können wir so 6000 Kinder versorgen, das ist aber nur ein verschwindend geringer Anteil der dort lebenden Jungen und Mädchen. Im September werden wir die Verteilung wohl vollständig einstellen müssen – außer wir bekommen die dringend benötigte Unterstützung.


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